Aufgewachsen im Vorarlberger Rheintal interessierte sich Franz schon früh für Mundarten. Vor vielen Jahrzehnten zog er nach Schruns, wo auch er sich erst einmal den dortigen Dialekt aneignen musste. „Ein brauchbares ‚Muntafunerisch‘ brachten mir die Schulkinder an meiner ersten Dienststelle als Lehrer bei, der einklassigen Volksschule am Gamplaschg ‚ob Schru‘. Später ist die Liebe und das Interesse für die literarischen Ausdrucksmöglichkeiten in der Montafoner Mundart stetig gewachsen.“, skizziert uns Franz seinen Werdegang. Für Neuzugezogene und Interessierte bietet er Veranstaltungen und kleine „Sprachkurse im Muntafunerischen“ a“. Für ihn ist es wichtig, den Dialekt am Leben zu erhalten und dieses besondere kulturelle Vermächtnis weiterzugeben.
Der gebürtige Gortipohler Michael Kasper, Direktor der Montafoner Museen, gibt uns weitere Details zum „Muntafunerischen“: „Eingebettet in die Vorarlberger alemannisch-schwäbische Dialektlandschaft zeichnet sich unser Dialekt durch die Beibehaltung sogenannter Reliktwörter aus“. Das Rätoromanische wurde zwar im Spätmittelalter um 1300 durch das alemannische - unter anderem durch die Einwanderung der Walser - verdrängt, geblieben sind jedoch bis heute mindestens 200 alte Wörter, Redewendungen, grammatikalische Eigenheiten sowie ein breites Lautinventar fast ohne Diphthonge – das sind Doppelvokale wie beispielsweise ai, äu. „Zahlreiche Orts-, Flur- und Bergnamen stammen aus dem Rätoromanischen. So beispielsweise Schruns, Gortipohl, Vallüla oder Piz Buin“, erläutert Michael. Auch Bezeichnungen wie Quatterpätsch (Salamander), Mormenta (Murmeltier) und Marend (Jause) gehören in diese Sprachfamilie.