Weiter hinauf zur Alpe
Gingen die Futtervorräte nach einigen Wochen auch am Maisäß zu Ende, wurden die Tiere dem Alpmeister oder Hirten übergeben. Er trieb das Vieh weiter auf die hinauf auf die Alpe, wo es zwei bis drei Monate lang in den Höhenlagen saftige Kräuter und Bergwiesen weiden konnte.
Der Bauer musste nun sein Vieh nicht mehr selbst füttern und melken. Das gab ihm Zeit, sich der Heuernte zu widmen. Er kehrte ins Tal zurück, wo meistens zweimal gemäht wurde: die Heuernte im Juni und das Grummetheu gegen Ende August. In der Zeit dazwischen wurden auch die Bergmähder (einmädige und meist ungedüngte Wiesen) geheut und das Heu in Bargen vor Ort eingelagert.
Im September mit dem Herbstbeginn und bevor der erste Schnee die Alpen erreichte, trieb man das Vieh zurück auf den Maisäß, wo es je nach Wetterlage noch ein wenig verweilte bevor es wieder ins Tal ging. Der Alpabtrieb war der Höhepunkt des bäuerlichen Jahres und wird bis heute feierlich begangen.
Den Winter verbrachten die Tiere im Stall. Oft mussten die Bauern sogar einen Teil ihres Viehs verkaufen, da es trotz aller Bemühungen an Futter in der kalten Jahreszeit mangelte.