Bereits seit dem 12. Jahrhundert ist die regionale Spezialität Sura Kees im Montafon zu Hause. Die Sauerkäseherstellung blühte hier bis ins in 17. Jahrhundert hinein. Ein Grund dafür war auch eine Vorschrift des Habsburgerreiches, zudem das Montafon im Jahr 1394 fiel, dass die Bauern Butter und Butterschmalz an den Adel und die Verwaltung abliefern mussten. Beides fiel bei der Herstellung des Sura Kees in größeren Mengen an wie Du noch erfährst.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts bekam der Montafoner Sura Kees mit dem aufkommenden Labkäse jedoch große Konkurrenz. Dessen bessere Lager- und Transportfähigkeiten verdrängten den Sauerkäse zunehmend und das obwohl die Habsburger weiter auf ihre Butterlieferungen bestanden. In den 1960er Jahren musste der geschichtsträchtige Sura Kees einen weiteren herben Rückschlag hinnehmen nachdem zahlreiche Montafoner Sennereien zusperrten. 

In den darauffolgenden Jahren geriet der Sura Kees beinahe in Vergessenheit, ehe es in den 1990er Jahren zu einer Rückbesinnung kam. Diese Entwicklung unterstütze der Verein bewusstmontafon maßgeblich, der sich der Zusammenarbeit von Landwirten, Gastronomie und Handel im ganzen Tal verschrieben hatte. Die Bewusstseinsbildung von Einheimischen und Gästen für den Wert echter, regionaler Produkte verhalf dem traditionellen Montafoner Sura Kees zu neuer Beliebtheit und einem wahren Höhenflug. Heute produzieren 800 Kühe auf 13 Sennalpen die Milch für den Sura Kees.

Bis heute hat sich das grundlegende Verfahren bei der Herstellung des Sura Kees seit dem 12. Jahrhundert kaum verändert. Auf der Alpe wird nach wie vor die traditionelle, handwerkliche Methode angewandt. Die Produktion in den Talbetrieben wurde lediglich den modernen Produktionsstandards angepasst.