Montafoner Dynastie
An diesem Namen kommt man in Gaschurn nicht vorbei! Es geht um Macht und ganz viel Geld. Lukas Tschofen soll der Legende nach in Flandern eine Kriegskasse geplündert und so seiner Sippe zu Reichtum verholfen haben. Er war aber einfach ein geschäftstüchtiger Bauer, Händler und Wirt, der eine vermögende Gaschurnerin geheiratet hatte und deren Wohlstand geschickt vermehrte. Von den prachtvollen Häusern, die er und seine gleichnamigen Nachfahren bauten, sind noch zwei erhalten. Im fast 400 Jahre alten Tschofen-Haus können heute Ferienwohnungen gemietet werden.
Lukas Tschofen Haus
Weist das typische Montafonerhaus gerade mal im Eingangsbereich des Erdgeschosses weiss verputzte Steinmauern auf, sind beim Haus des Lukas Tschofen gleich zwei Stockwerke aufgemauert, der ganze Bau erscheint zudem überaus stattlich. Und das Haus selbst verkündet auf seiner Fassade voller Stolz: «Lukas Tschofen hat mich baut Anno 1625».
Gleich vier Lukas Tschofen kennt die Geschichte. Lukas Tschofen I. heiratete eine begüterte Witwe und kam so zu Ansehen und Reichtum. Sein Sohn Lukas Tschofen II. vermehrte das väterliche Vermögen und stiftete in Gaschurn die Kapelle Maria Schnee. Lukas Tschofen III. wiederum besass das Gasthaus «Alpenrose» und ein Vermögen von 30 000 Gulden, mehr als dreimal so viel Geld wie der zweitreichste Gastwirt in der Umgebung. Fehlt noch Lukas Tschofen IV. Der baute das Tschofen Haus prunkvoll aus.
Die berühmte Lukas Tschofen Stube von 1681 allerdings, die schätzte man um 1910 nicht mehr gross, sie sollte damals verbrannt werden. Gerade noch rechtzeitig gerettet, kam sie auf Umwegen über Bregenz und den Kunstmarkt ins Gemeindezentrum von Gaschurn, wo sie heute besichtigt werden kann.
Wer sich selbst einmal wie ein Lukas Tschofen fühlen möchte: Im gut 400 Jahre alten Haus können Ferienwohnungen gemietet werden.