Der Teufelsbach, wo der Tüifel wohnt
In der Schrunser Gegend trieb ein Teufelchen sein Unwesen. Nichts und Niemand waren vor ihm sicher. Eines Tages bekam ihn der Pfarrer zum Fassen: „So, du Unhold, ich hab´ dich. Jetzt ist fertig mit deinem wilden Treiben, Teufelchen!“ Das Teufelchen wehrte sich, zappelte und zu guter Letzt bat es um Gnade. „Nein, ich werde dich bannen“, entgegnete der Pfarrer und überlegte, ihn in die Erde zu versenken, aber wurde sich bewusst, dass dem Teufelchen dies gefallen würde. „Ja, versenk´ mich in die Erde“, bat der Unhold. „Nein, da kommst du wieder und treibst weiterhin dein Unwesen. Ich werde dich ins Feuer werfen.“ „Ja, wirf mich ins Feuer, das ist eine gute Idee“, meinte das Teufelchen und grinste. Wie der Pfarrer das feurige Funkeln in Teufelchens Augen sah, entschied er sich dagegen. Beherzt stieg er mit dem Teufelchen fest in seiner Faust den Berg hinauf nach Innerkapell, denn er wusste einen Gebirgsbach weit weg vom Dorf und den Leuten. Immer wieder bat das Teufelchen um Gnade, versprach Besserung, zappelte und zeterte. „Ich glaube dir nicht. Ins Wasser mit dir, damit wieder Friede herrscht!“, schrie der Pfarrer und warf das Teufelchen in das Wasser. Wie das Teufelchen im Bach versank, begann das Wasser zu schäumen und rauschen, zu wirbeln und kräuseln. Der Pfarrer blickte noch lange ins Wasser, um sicher zu sein, dass das Teufelchen nicht zurückkommt. Er segnete gar den Gebirgsbach und stieg wieder hinab ins Tal. War es vorher ein ruhiger Bach gewesen, seither rauscht er wild tobend und tosend über die Felsen hinab, gischt und zischt. Das Teufelchen wurde nie mehr wiedergesehen.
Hier findest Du die Sage erzählt von Hertha Glück im Dialekt und auf Hochdeutsch
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