Die schönsten Wanderungen im Herbst

Auch ohne Bergbahn lässt es sich herrlich wandern

Zugegeben: Bergbahnen erleichtern zwar den Auf- und Abstieg bei einer Wanderung, doch im Montafon findest Du auch wunderschöne Herbstwanderungen, die ohne jegliche Unterstützung einer Bergbahn machbar sind. Ob konditionsstarker Bergsteiger oder gemütlicher Wanderer, in diesem Magazinartikel möchte ich Dir die schönsten Herbstwanderungen im Montafon ohne "Starthilfe" vorstellen. :-) Du musst nicht immer hoch hinaus – im Montafon findest Du auch schon in Talnähe vollkommene Abgeschiedenheit und Ruhe. Nur Du und die prächtigen Montafoner Maisäßlandschaften. Ach ja, und jede Menge andere versteckte Geheimplätze. Wenn Du nach abgeschiedenen Kraftorten suchst, sind diese Wanderungen genau das Richtige für Dich. 

1. Zu den rauschenden Wasser von Ganifer

Wenn Du im Montafon bist, kommst Du sehr wahrscheinlich an vielen Ecken mit rauschenden Wasser in Berührung. Immer wieder entdeckst Du in den Montafoner Bergen imposante Stauseen, plätschernde Bäche und wilde Wasserfälle. Diese wunderbare Wanderung führt Dich zu Beginn der Ill entlang, vorbei am energiegeladenen Gufelste (gespaltener Felsbrocken Partenen) zum Bellamaisäß. Von dort aus geht es durch das malerische Ganifer vorbei am wildrauschenden Verbellabach, zum höchsten Punkt der Tour: das Außenganifer auf 1.445 Meter. Die Energie aus der Wasserkraft spielt schon seit mehr als 150 Jahren eine bedeutende Rolle im Montafon. Der große Wasserreichtum des Hochgebirges lässt Dich diese starke Energie spüren und über die Schönheit und Kraft des fallenden Wassers staunen. 

Mein Tipp: Im "energie.raum" in Partenen kannst Du alles zum Thema Wasserkraft im Montafon erfahren. Die Kombination aus Ausstellung und Museum, gibt einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Energiewirtschaft und den besonderen Pionierleistungen im Tal. 

Fakten zur Tour

Routenverlauf: Zentrum – Schwimmbad - Bellamaisäß/Maut - Ganifer - Außerganifer (1.445 m) - Frons - Stelli/Lifinarlift – Zentrum

Dauer: ca. 3,5 Std. (reine Gehzeit: ca. 2,5 Std.) (6,3 km)

Einkehrmöglichkeit: keine auf der Tour

Auf- und Abstieg: ca. 476 hm

Die Sage des Gufelste

Wie zieht man in den Bergen Grenzen? Am einfachsten entlang von Bächen oder entlang von Bergkämmen, dann gibt es ein gut sichtbares Hier und Dort. In der Silvretta brauchte es aber, zumindest der Legende nach, durchaus mal Blitz und Donner und somit ein Gottesurteil, um die langwierigen Grenzstreitigkeiten zwischen den Leuten aus dem Unterengadin und den Leuten des Montafons zu klären. Die Unterengadiner waren schon im Mittelalter diesseits des Silvretta-Hauptkamms erschienen, um die Alpweiden zu nutzen. Die Leute von Guarda und Ardez waren sogar Eigentümer der Alpe Vallüla und von Weiden und Alpen im Großvermunt. Und Ansprüche erhoben die Ardezer sogar auf Gebiete bis ins Montafon hinab, bis nach Partenen. Beim sogenannten Gufelgut bei Partenen trafen der Legende nach nun die Ardezer und die Montafoner zusammen und begannen zu diskutierten und zu streiten. Die Montafoner bezeichneten die Engadiner bald als Lügner, die Engadiner beschworen Gott um Beistand – und der schickte einen Blitz hinab und spaltete einen großen Stein, der fortan die Grenzmark bilden sollte.

Der «Gspaltna Stee» ist heute noch zu besichtigen. Über die Grenzverläufe gestritten hat man sich aber trotz des sagenhaften Urteils noch über Jahrhunderte: So weigerten sich die Engadiner noch 1655, für ihre Alpweiden auf Vermunt Grundsteuern an die österreichische Herrschaft Bludenz zu entrichten und anerkannten damit auch die spätestens seit 1423 existierende territorialrechtliche Oberhoheit der Habsburger über das Vermunt noch nicht an. Dass die Ardezer übrigens nicht nur der Sage nach bis nach Partenen vorgedrungen sind, das zeigt heute noch die Gutsbezeichnung «Stainsberg» am Rand von Partenen an. Auf Deutsch benannten sich die rätoromanisch-sprachigen Ardezer nicht ohne Stolz nach der Burg in ihrem Dorf, Steinsberg eben.

2. Die Gargellner Fenster entdecken

Die Gargellner Fenster überraschen mit einer spannenden Zeitreise und machen vergangene Epochen wieder erlebbar. An verschiedenen historischen Plätzen bekommst Du einen geheimnisvollen Einblick in die Vergangenheit sowie Zukunft des kleinen Bergbauerndorfes Gargellen. Auf dem Rundweg erwarten Dich viele verschiedene Besonderheiten, wie der alte Kalkofen. Er ist einer der letzten Zeitzeugen des ehemals wichtigsten Bauhandwerks des Montafon. Eine weitere Besonderheit ist auch der Gitzistee. Ein markanter Felsblock, in der Nähe des Ortsteils Vergalden, der über Jahrtausende von den Gletschern mitbewegt wurde. Von hier aus hast Du einen beruhigenden Ausblick auf das höchstgelegene Bergdorf im Montafon. 

Beeindruckend: Ganz nach dem Motto "Gemeinsam statt einsam", packte das ganze Dorf zur Verbesserung des Ortsbildes und des Gargellner Fenster Weges mit an und ließen einen besonderen Erholungsplatz für Einheimische und Gäste entstehen.

Fakten zur Tour

Routenverlauf: Talstation Bergbahnen Gargellen – Gitzistee – Rüti – Gargellner Fenster – Alpe Rongg – Röbimaisäß – Talstation Bergbahnen Gargellen

Dauer: ca. 3 Std. 

Einkehrmöglichkeit: Normalerweise Alpe Rongg. Ist aber ab September geschlossen.

Auf- und Abstieg: ca. 378 hm

3. Über die Wiesen des Maisäß Montiel

Gemütlich von Maisäß zu Maisäß wandern und dabei die herrlichen Landschaftsbilder des Montafon genießen. Ein wichtiges Herzstück der Montafoner Kulturlandschaft sind die urigen Maisäßlandschaften. Du triffst auf die urigen Hütten immer wieder auf Deinen Wanderungen durch das Montafon. Für viele Montafonerinnen und Montafoner sind die Maisäße magische Orte zum Innehalten, Erinnern und Erholen. Sie prägen schon seit Jahrhunderten das gesamte Landschaftsbild des Montafon. Diese herrliche Wanderung führt von St. Gallenkirch, vorbei an der Bleisott-Kapelle, direkt zu der einzigartigen Maisäßlandschaft Montiel. Ein besonderer Ort, um die Ruhe und Abgeschiedenheit an einer der ursprünglichsten Plätze im Montafon zu genießen.

Ein Blick in die Vergangenheit: Früher wurde der Maisäß besonders als Mittelstufe zwischen Tal und der Alpe genutzt. Bevor das Vieh in das Tal zurückkehrte, verbrachte es noch eine Zeit auf dem Maisäß. Heute steht mehr die touristische und freizeitwirtschaftliche Nutzung im Vordergrund. Doch die starke emotionale Bindung und Wertschätzung zu den traditionellen Maisäßen hat sich bei den Einheimischen bis Heute nicht verändert. 

Fakten zur Tour

Routenverlauf: Tourismusinformation St. Gallenkirch – Innerziggam – Bödnerkapelle – Montiel -  Bleisott-Kapelle – Außergant – Tourismusinformation St. Gallenkirch

Dauer: ca. 4,5 Std.

Einkehrmöglichkeit: keine auf der Tour.

Auf- und Abstieg: ca. 970 hm

4. Auf Panoramawegen die Vielfalt des Wassers entdecken

Imposante Staubecken, wasserreiche Quellen, jahrhundertealte Maisäßlandschaften und eine historische Schausäge. All dies, lernst Du bei der Panoramawanderung in Tschagguns kennen. Entlang dieses Weges entdeckst Du die Welt des Wassers auf eine neue vielfältige Weise. Seien es die brausenden Quellen oder das riesige hölzerne Wasserrad in der Schausäge „Mülli-Ferdi“, diese Panoramawanderung lädt auf eine Erkundungstour durch das wasserreiche Montafon ein. Kaum zu glauben, welche Vielfalt und Kraft das Wasser im Montafon besitzt und das Leben der Einheimischen prägt. 

Fakten zur Tour

Routenverlauf: Golmerbahn Latschau – Mansura – Bitschweil – Aquaweg – Mittelstation Golmerbahn Latschau

Dauer: ca. 4,5 Std. 

Einkehrmöglichkeit: Wirtschaft Bitschweil (eingeschränkte Einkehrmöglichkeit)

Auf- und Abstieg: ca. 650 hm

5. Rund um den Itonskopf

Aussichtsreich, historisch und malerisch – drei Worte die diese Bergumrundung wahrscheinlich am besten beschreiben. Diese wunderbare Wanderung führt Dich vorbei an der historischen Barockkirche zum Alpengasthaus Rellseck. Entlang dieser besonderen Bergumrundung erkundest Du auch die urige Alpe Latons, der idyllisch gelegene Fritzensee und das historische Bergwerk am Bartholomäberg. Kurzum: Es wartet ein wunderbares Wandererlebnis auf Dich!
 

Fakten zur Tour

Routenverlauf: Barockkirche Bartholomäberg - Alpengasthaus Rellseck - Alplegi - Alpe Latons - Fritzensee - Historisches Bergwerk - Ausgangspunkt

Dauer: ca. 5,5 Stunden

Einkehrmöglichkeit: Alpengasthaus Rellseck

Auf- und Abstieg: ca. 900 hm

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