Glitzernde Gletscher und rauhe Gipfel

Der Hennekopf (2.704 m) als Einsteiger-Skitour auf der Silvretta-Bielerhöhe

Wenn man sich in den Skitour-Foren und Freeride-Gruppen im Internet so umhört, welche Skitour im Montafon sich denn für Einsteiger eignet, dann wird oft der Hennekopf genannt. Und tatsächlich ist der Hennekopf auch unserer Meinung nach gut geeignet, um erste Tourenerfahrungen zu machen.

Der Aufstieg zum Hennekopf wird als „wenig schwer“ kategorisiert (SAC-Skitourenskala: WS) und die Tourenlänge ist überschaubar. Kein langer Talhatscher, wie es bei manch anderem Ziel auf der Bielerhöhe der Fall ist. Und schließlich gibt es vielfältige Abfahrtsvarianten durch weitläufige und zumeist wenig lawinengefährdete Hänge.

Die Anreise zum Ausgangspunkt der Skitour nimmt schon ein wenig Zeit in Anspruch. Dafür ist diese bereits ein unvergessliches Erlebnis. Von Partenen aus, im Talschluss des hinteren Montafon gelegen, geht es für uns zuerst mit der Vermuntbahn hinauf zur Bergstation Tromenier. Noch bevor wir uns vom eindrücklichen Ausblick zurück ins Montafon satt sehen können, geht es schon weiter mit dem sogenannten Tunneltaxi durch zwei Bergstollen und dann über die Silvretta-Hochalpenstraße, die im Winter für den allgemeinen Verkehr gesperrt ist. Wenn sich nach dem düsteren Tunnel der Blick auf die glitzernde Bergwelt eröffnet, fühlt man sich auch gleich in eine andere Welt versetzt. Schnell fällt der alltägliche Stress von einem ab und das umgebende Bergpanorama lädt zum Träumen ein.

Angekommen am Silvretta-Stausee auf 2.040 m fahren wir zunächst noch ein Stück über die blaue Piste direkt hinter der Staumauer in Richtung Bieltal ab. Links sieht man dann die Talstation des kleinen Schleppliftes, der uns später noch hilfreich sein wird.

Auf etwa 2.000 m befindet sich der schattige Fellanlegeplatz. Von hier aus geht es über eine kurze Steilstufe in Richtung einer Wasserhaltung am Bieltalbach. Die Standardroute verläuft nach der Querung des Bachbettes zunächst etwas steiler und dann über einen breiten, sich zurücklegenden Westhang. Die Hälfte der Tour hat man oberhalb des Runden Kopfes (2.376 m) hinter sich. Das Schöne an der Route sind die immer wieder variierenden Bergperspektiven mit dem langgestreckten Bieltal, den Hochebenen im Vordergrund und den dahinter aufgehenden, vergletscherten Hängen der umgebenden rauhen Gipfelspitzen. Es folgt ein flacheres Gelände mit Mulden und Tälchen, wo man sich eher links hält. Ab hier kann man auch einen ersten Blick auf den erhabenen Piz Buin am Ende des Ochsentaler Gletschers erhaschen. Der Gipfelsturm fordert nochmal alle Kräfte. Für den etwas steileren Schlusshang können besonders im Frühjahr auch Harscheisen hilfreich sein.

Mit 2.704 m ist das Gipfelkreuz des Hennekopfes gar nicht mal so hoch für das Silvrettagebiet mit seinen mächtigen 3.000ern. Man hat von hier aber einen unvergessliches 360°-Panorama auf die Bergwelt der Silvretta. Wer will da nicht gleich das nächste Tourenziel ins Auge fassen?

Nach einer gemütlichen Jause richten wir uns für die Abfahrt. Je nach Schneeverhältnissen lässt sich die Exposition hier perfekt variieren. Bei Neuschnee kann man eher in nördlicher Ausrichtung abfahren und bei Firn ist der Hennekopf mit seinen sonnigen Westhängen auch noch ein Geheimtipp. Am Talboden angekommen, muss man eventuell noch mal etwas schieben, um sich dann mit dem Schlepplift wieder zurück auf Seeniveau ziehen zu lassen.

Der krönende Abschluss ist natürlich eine süße oder herzhafte Belohnung auf der Sonnenterrasse des Gasthaus Piz Buin oder im Silvretta-Haus. Bei einem kühlen Aprés-Getränk lassen wir den Blick über den Stausee schweifen und wer gute Augen hat, kann von hier sogar die eigenen Abfahrtsspuren am Hennekopf erspähen.

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