Ein unvergessliches Ereignis auf den höchsten Berg Vorarlbergs

Piz Buin – schon allein der Name klingt nach Abenteuer, Bergsteigen und nach neuen Herausforderungen. Seitdem wir in Vorarlberg wohnen, stand fest: eines Tages wollen wir den höchsten Berg von Vorarlberg erklimmen und jetzt ist es endlich soweit!

An einem sonnigen Nachmittag im August machen wir uns auf dem Weg zur Wiesbadener Hütte, dem Ausgangspunkt für unsere Piz Buin Besteigung. Am nächsten Morgen geht es dann über den Ochsentaler Gletscher auf den 3.312 Meter hohen Gipfel des Piz Buin.

Auf dem Weg zur Wiesbadener Hütte

Wer sein Rad liebt, der schiebt – so könnte unser Motto für den Aufstieg zur Wiesbadener Hütte sein. Nachdem wir über die Silvretta Hochalpenstraße mit dem Auto gefahren sind, wollten wir von der Bielerhöhe zur Hütte mit dem Rad fahren. Der Weg rund um den Silvrettasee ist wunderbar zu fahren, aber der Weg zur Wiesbadener Hütte ist sehr steil und wir müssen viele Passagen schieben. Auf der Hütte angekommen, richten wir uns erstmal in unserem Zimmer ein, bevor wir zu Abend essen. Es zieht sich immer weiter zu und dann beginnt es heftig an zu regnen. Es ist so richtig gemütlich und gemeinsam mit Annika und Isabel, unseren Weggefährteninnen für den nächsten Tag, verbringen wir den Abend mit Würfel- und Kartenspielen.

Steigeisen anziehen und los!

über den Ochsentaler Gletscher zur Buinlücke

Morgens holt uns Hanno, unser Bergführer für die Tour, ab. Jeder aus unserer Gruppe hat schon viele Wandertouren hinter sich, aber jedoch keine Bergsteigererfahrung. Gespannt lauschen wir Hannos Einweisung und löchern ihn mit Fragen. Wie lange machst du das schon? Was ist dein höchster Berg gewesen? Wie viele Touren machst du pro Saison? Hanno beantwortet uns alle Fragen die wir haben und dann geht es los. Der Anfang der Tour ist gemütlich und die Wolken verziehen sich recht schnell und geben den Blick auf die Berge frei. Über Nacht hat es geschneit. Die Gipfel rundherum sind alle angezuckert und sehen wunderbar aus. Wir kommen an grünen Gletscherseen und kleinen Wasserfällen vorbei. Kurz vor dem Gletscher seilen wir uns an und ziehen die Helme an. „Wir gehen jetzt erst am langen Seil, dann über den Gletscher am kurzen Seil und dann hoch zum Piz Buin wieder am langen Seil“, erklärt uns Hanno. Wir ziehen uns die Steigeisen an und dann geht es über Gletscherspalten, Schnee und Eis hinauf zur Buinlücke. Hanno erzählt uns nicht nur Geschichten über das Bergsteigen, sondern er berichtet auch über den dramatischen Rückgang der Gletscher: „Vor ein paar Jahrzehnten gingen die beiden Gletscher noch bis unterhalb der Wiesbadener Hütte – jetzt haben sie sich schon sehr weit zurückgezogen, die letzten beiden Jahre war es besonders schlimm. Die Eisschicht ist teilweise nur noch wenige Meter dick. In ein paar Jahren wird es diese Gletscher nicht mehr geben, denn eine Besserung ist nicht in Sicht“. Schon heftig, was der weltweite Temperaturanstieg mit den Gletschern macht…

Von der Buinlücke auf den großen Piz Buin

An der Buinlücke haben wir bereits 3 Stunden Aufstieg hinter uns und jetzt geht es an den letzten Teil des Aufstiegs. Wir ziehen uns unsere Handschuhe über, denn jetzt beginnt der Kletterteil der Tour. Am langen Seil arbeiten wir uns Stück für Stück bis zum Gipfel vor. Es ist anstrengend, aber wir meistern die Strecke dennoch ganz zufriedenstellend. Endlich ist das Gipfelkreuz in Sicht! Endlich geschafft und was für ein schöner Anblick uns oben erwartet. Wir kommen genau richtig, bevor sich der Gipfel in Wolken hüllt. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und den Silvrettasee ist traumhaft. Wir machen eine kurze Pause, essen Schokolade und genießen unseren Gipfelmoment. Dann geht es auch wieder hinunter.

Eiswelten unter dem Ochsentaler Gletscher

Über den Ochsentaler Gletscher geht es wieder zurück zur Wiesbadener Hütte. Kurz vor dem Ende der Wanderung wartet noch eine kleine Überraschung auf uns. Gemeinsam mit Hanno schauen wir uns das imposante Gletschertor von innen an. Wir fühlen uns wie in eine andere Welt versetzt. Wir hören das laute Rauschen des Wassers und die Wände leuchten in türkis und eisblau. Wir können uns gar nicht satt sehen, so schön ist es. Kaum zu glauben, dass ein unscheinbares Loch so schön sein kann. An der Wiesbadener Hütte gönnen wir uns noch einen Kaiserschmarren und stoßen auf das Gipfelerlebnis an, bevor wir uns wieder an den Abstieg zur Bielerhöhe machen.

Eine wunderschöne Tour geht zu Ende. Es war ein tolles Erlebnis einen Berg wie den Piz Buin zu besteigen und unser Bergführer Hanno hat uns die Welt des Bergsteigens wunderbar näher gebracht.

Piz Buin Besteigung | © Montafon Tourismus GmbH, Christiane Setz & Moritz Müller
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