Belgien

Das kleine Belgien im Nordwesten Europas steht für Sprachenvielfalt, feinste Küche sowie die Europäische Union. Es ist ein offenes Land, dessen Bewohner mit zurückhaltender Bescheidenheit überzeugen.

Belgien ist ein Föderalstaat mit einer komplexen Unterteilung in vier Sprachgebiete, drei Sprachgemeinschaften und drei Regionen, von denen die Gemeinschaften und Regionen jeweils eine eigene Legislative und Exekutive besitzen. Mehr als 300 Jahre lang gehörte Belgien als Teil der Spanischen Niederlande zum riesigen Habsburgerreich. Seit der Trennung von den Niederlanden und der einhergehenden Unabhängigkeit 1830 ist Belgien eine konstitutionelle Erbmonarchie. Staatsoberhaupt ist seit 2013 König Philippe. 

Die belgische Hauptstadt Brüssel hat unter anderem seinen weltberühmten Grand Place (Bild), ein futuristisches Atomium und seinen „Maneken Pis“, eine kleine pinkelnde Statue, zu bieten.

Mit rund 11,3 Millionen Einwohnern auf einer Fläche von 30.528 Quadratkilometer zählt das bevölkerungsreiche Belgien zu den kleinsten und zugleich dicht besiedeltsten Staaten weltweit. Fas 98 Prozent der Bevplkerung leben in Städten, während di eländlichen Regionen kaum bewohnt sind. Jeder zehnte Belgier ist in Brüssel zu Hause. Brüssel ist nicht nur die Hauptstadt Belgiens, sonderen auch die "Schaltzentrale" der Europäischen Union. Sie ist Sitz mehrerer EU-Institutionen sowie von über 1.000 internationalen privaten und öffnentlichen Organisationen. Kein Wunder also, dass Brüssel neben Washington weltweit die meisten Diplomaten und ausländischen Journalisten zählt.

Belgien ist auch das Land der Feinschmecker. Demensprechend kann es mit vorzüglichen kulinarischen Genüssen aufwarten. Eine Spezialität sind Pommes frites. Diese haben die Belgier erfunden und auch die Zubereitung perfektioniert. Traditionell werden sie in Belgien zweimal frittiert, das macht sie besonders knusprig und schmackhaft. Es hat Tradition, die Pommes frites in einer der zahlreichen Frittenbuden, genannt Frietkot, „um die Ecke“ zu holen. Dort gibt es sie in Papiertüten mit bis zu 37 verschiedenen Saucen zur Auswahl. 

Moules frites, Miesmuscheln mit Pommes, sind das Nationalgericht.

Zu den bekanntesten belgischen Spezialitäten gehören zudem Pralinen. In Belgien gilt das Reinheitsgebot für Schokolade, das heißt die verwendete Kakaobutter darf keinerlei Fremdfette enthalten. Dies macht den süßen Genuss noch köstlicher. Typisch sind Nougat-Pralinen umhüllt von zarter Schokolade in Form von Meeresfrüchten. 

Darüber hinaus ist Belgien ein Paradies für Bierliebhaber. Ungefähr 500 verschiedene Sorten in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen stehen zur Auswahl. Eine Besonderheit sind Trappistenbiere. Sie werden in Trappistenklöstern gebraut und ein Großteil der Einnahmen muss für soziale Zwecke verwendet werden. In der Regel werden belgische Biere in ihrem eigenen Glas bei Zimmertemperatur serviert.

Die Belgier selbst sind ein reisefreudiges Volk. In Österreich liegt Belgien als ausländischer Herkunftsmarkt auf dem 6. Platz. Daniel van Aerde aus der flämischen Stadt Gent führt seit 2002 das Hotel Vallüla in St. Gallenkirch. Der liebenswürdige Belgier beschreibt seine Landsleute als zurückhaltend und bescheiden. Außer beim Essen. Dort sind sie probierfreudige Feinschmecker, die sich gerne von der Gourmet-Küche verwöhnen lassen und dafür auch bereit sind etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

"Wenn es den Belgiern wo gefällt, kommen sie immer wieder."
Ins Montafon reisen die Belgier im Winter wegen dem Wintersportangebot und im Sommer zum Wandern oder Klettern. „Rund die Hälfte sind sehr sportlich und unternehmen auch mal Hochgebirgstouren bis auf den Piz Buin, die anderen bevorzugen gemütliche Spaziergänge mit einem guten Stück Kuchen als Belohnung“, so Daniel. Mit Österreich verbindet sie neben der starken Naturverbundenheit die Vorliebe für Tradition und Kultur. Und was seine Landsleute sonst noch auszeichnet ist ihre Treue. „Wenn es ihnen wo gefällt, kommen sie immer wieder."