Hamburg

"Venedig des Nordens"

Hamburg ist eine weltoffene Stadt, geprägt vom Wasser und einem Meer, das man nicht sehen, sondern nur riechen kann. Die Seefahrt und der  Hafen beeinflussen nicht nur die Stadt, sondern auch ihre Bewohner. Regelmäßig packt die Hamburger, angeregt durch die Seeluft, das Fernweh. Häufig führt sie diese Sehnsucht nach Österreich, in die Berge.

Wind und Wasser – diese zwei Elemente prägen Hamburg. Gleich zwei Flüsse, Alster und Elbe, durchziehen die zweitgrößte Stadt Deutschlands, welche deshalb auch gern als „Venedig des Nordens“ bezeichnet wird. Nur am Meer liegt Hamburg nicht. Das ist rund 100 Kilometer entfernt. Der Hamburger Hafen an der Elbe ist trotzdem mit einem Umfang von 74 Quadratkilometern der zweitgrößte Seehafen Europas und für Hamburg das Tor der Welt. 

Im Hamburger Hafen liegt der weltweit größte zusammenhängende Komplex aus Lagerhäusern. Das Viertel wurde so konzipiert, dass alle Gebäude sowohl vom Wasser als auch von der Straße zugänglich sind. So konnten die hochwertigen Waren wie Kaffee, Gewürze und Tabak direkt auf die Speicherböden transportiert werden. Heute steht die Speicherstadt, welche zwischen 1885 und 1927 errichtet wurde, unter Denkmalschutz und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Im Winter fahren die Hamburger in Richtung Süden
Das Tuten des Schiffshorns, das auch in den entlegenen Vierteln zu hören ist, weckt in so manchem das Fernweh. Und so folgen viele Bewohner der Aufforderung und packen regelmäßig ihre Koffer. Im Winter geht es ab in Richtung Süden. Denn, auch wenn man das nicht erwarten würde, die Hamburger sind begeisterte Skifahrer. Der Verband Hamburger Skivereine zählt über 3.000 Mitglieder - ein deutschlandweiter Rekord. Jeden März gibt es zweiwöchige "Skiwochen". Mit dem "Skiexpress", einem Nachtzug, der bis nach Bludenz fährt, oder mit dem eigenen Auto geht es tatsächlich am liebsten nach Österreich. Ins Montafon zieht es die Hamburger wegen der Berge, die es in ihrer Heimat nicht gibt, der schönen Orte mit traditionellem Dorfkern und der herzlichen, aber eher zurückhaltenden Menschen - eine Mentalität die den Hamburgern ähnlich ist. 

Die Hamburger sind fair, sachlich und ehrlich
Wohl aufgrund des meist kühlen, regnerischen und nebligen Wetters wird den Hamburgern oft nachgesagt, unterkühlt und arrogant zu sein. "Das ist jedoch nur ein Vorurteil. Sie brauchen einfach etwas Zeit, um aufzutauen und Begeisterung zeigen zu können", verteidigt Bea Röttgers, Presseverantwortliche für Norddeutschland bei der Österreich Werbung, die Hamburger. Die Norddeutschen sind in der Regel auch keine Menschen der großen Worte. Diese kommunikative Sparsamkeit zeigt sich etwa im Wort „Moin“. Es steht sowohl für „Hallo“, als auch für „Guten Morgen“, „Guten Tag“ und manchmal auch für „Guten Abend“. „Dafür sind die Hamburger fair und sachlich. Wahrscheinlich geprägt von der Geschichte als Kaufleute sind die Norddeutschen sehr ehrliche Menschen mit Handschlagqualität“, so Bea weiter, die selbst neun Jahre in Hamburg gelebt und für Hamburg Tourismus gearbeitet hat.

Kurzinfo & Mundart

Einwohner: rund 1.8 Millionen* (die zweitgrößte Stadt Deutschlands)
Fläche: ca. 755,1 qkm*
Hauptstadt: Hamburg - gleichzeitig Stadt und Stadtstaat (7 Bezirke und 104 Stadtteile)
Sonstiges: 

8,1 Prozent der Fläche Hamburgs ist Wasser.

2.500 Brücken hat Hamburg - mehr als Venedig.

 

 

 

*https://www.hamburg.de/info/3277402/hamburg-in-zahlen

HAMBURGERISCH FÜR ANFÄNGER

In Bayern spricht man Bairisch, im Schwabenländle wird geschwäbelt und in Hamburg snackt man Platt! Plattdeutsch war in Hamburg bis in die Neuzeit die offizielle Amtssprache, bevor es vom Hochdeutschen verdrängt wurde:

Guten Morgen: Moin 
Flasche: Buddel, Boddel 
Bitten: begen 
Kind: Gör 
Eltern: Öllern 
Eis: Is, Ies
Katze: Katt 
Wie spät ist es?: Wat is de Klock? 
heute: vendag 
Friseur: Putzbüdel 
Mädchen: Deern 
Schnaps: Kööm
Ich liebe Dich: Ik heff di leev. 
sich unterhalten: snacken 
Hose: Büx 
rauchen: schmöcken 
stockdunkel: zappenduster 
lächeln: smustern 

Unser Tipp: Im Hamburger Dialekt wird aus „g“ ein „ch“ und ein „t“ zum „d“. Einen echten Hamburger erkennt man beispielsweise daran, dass er „Hamburch“ sagt. Und die „Leute“, die in Hamburg leben, sind die „Leude“.

Einkommen und Lebensqualität liegen in Hamburg über dem Bundesdurchschnitt

Hamburg ist eine boomende Region. Die wirtschaftlichen Perspektiven sind günstig und sowohl Einkommen als auch Lebensqualität liegen über dem Bundesdurchschnitt. Nicht umsonst leben mehr als 43.000 Millionäre in Hamburg. Dieser Reichtum wird jedoch nicht offen zur Schau getragen. Im Gegenteil: Die Hamburger üben sich lieber im Understatement. Auch im Urlaub. Dort bevorzugen sie hohe Qualität, die jedoch zurückhaltend und nicht protzig ist. 

Als Hafenstädter essen die Hamburger natürlich gerne und viel Fisch. Zum Frühstück muss es ein traditionelles Franzbrötchen sein und am Nachmittag genießen sie gerne ein Tässchen Tee, ganz nach dem Vorbild ihrer Nachbarn, der Briten. 

Reichlich Zimt und Zucker, das sind die wichtigsten Zutaten des beliebtesten Hamburger Kultgebäcks - der "Franzbrötchen". Traditionell aus Plunderteig gepacken, ist die leicht gedrehte Form typisch. Sie entsteht dadurch, dass die gerollten Teigscheiben in der Mitte zusammengedrückt werden. 

 „Überhaupt mögen die Hamburger alles Britische..."

 „Überhaupt mögen die Hamburger alles Britische, zum Beispiel auch die britische Mode mit Tweet- Sakkos und Kaschmirpullis“, so Bea Röttgers. 

Vornehm und korrekt wie die Briten ist auch der Hamburger Dialekt. Dort wird der S-Laut im „st“ und „sp“ getrennt ausgesprochen. Im Rest Deutschlands ist nur ein „sch“ zu hören. Ein Paradebeispiel ist der bekannte Käpt´n Blaubär aus dem Kinderfernsehen mit seiner „S-teifen Brise“. Die hamburgerische Mundart zählt zu Niederdeutsch, umgangssprachlich „Plattdeutsch“ genannt. Diese westgermanische Sprache spaltet sich in viele Dialekte. In acht deutschen Bundesländern sprechen rund sechs Millionen Menschen Plattdeutsch. Jede Region spricht ihr eigenes Platt. Der Begriff „Platt“ tauchte erstmals im 16. Jahrhundert in den Niederlanden auf. Die obere Gesellschaftsschicht sprach damals Latein, eine Sprache die für die Mehrheit der Bevölkerung unverständlich war. Sie bezeichneten ihre eigene Sprache als „plat“, was so viel bedeutet wie „verständlich“, „vertraut“. Plattdeutsch wurde sogar in der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen offiziell als Sprache aufgenommen und wird in einigen Grundschulen Hamburgs unterrichtet.