„Grüaß Di im Muntafu“

So klingt das Montafon

Das Montafon ist in vielerlei Hinsicht „etschas bsondrix“. Was es so außergewöhnlich macht?
Das sind viele Aspekte wie die Landschaft, seine Bewohner, die Kulinarik – und besonders der Dialekt.

Dialekt: Heimathafen im Meer der Sprachen 

Auch von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus hat die Montafoner Mundart – das „Muntafunerische“ – eine Sonderstellung in der Dialektlandschaft Österreichs und Vorarlbergs.

Erklären lässt sich das durch die vielen sprachlichen Einflüsse, denen das Tal im Laufe der Zeit ausgesetzt war. Die ursprünglich rätische Bevölkerung wurde in der Antike romanisiert, die Walser und die Alemannen drangen ebenfalls bis ins Montafon vor wodurch sich im Laufe der Zeit die verschiedenen Sprachen vermischten und zu einer vielschichtigen Mundart führten, die in dieser Form einzigartig ist. „Muntafunerisch“ zeichnet sich besonders durch Beibehaltung älterer Reliktwörter aus dem Rätoromanischen aus, von denen bis heute über 200 nachweisbar sind.
Beispiele sind Orts-, Flur- und Bergnamen wie Schruns, Gortipohl, Vallüla oder Piz Buin, aber auch Bezeichnungen wie Quattapätsch (Alpensalamander) und Mormenta (Murmeltier) gehören in diese Sprachfamilie.
Eine Besonderheit, die auch von der UNESCO anerkannt wurde, als sie den Montafoner Dialekt 2017 zum immateriellen Kulturerbe ernannte. 

Muntafunerisch – Sprache einer Region

Die Montafoner „hon ihran Dialekt efach gära“. Die Mundart wird gehegt und gepflegt - noch heute wird er von St. Anton im Montafon bis Partenen gesprochen und verstanden - und an die nächste Generation weitergegeben. Denn die Montafoner haben erkannt, dass die eigene Mundart maßgeblich zur Identitätsbildung beiträgt. 

„Muntafunerisch“

Im Zuge des EU LEADER Projektes „Muntafunerisch“ soll auf Initiative der Montafoner Museen den Einheimischen im Rahmen einer digitalen Dialekt-Datenbank, die bereits mehr als 2.500 Wörter - teils mit Audiofiles - enthält, die Möglichkeit gegeben werden diese Pflege aktiv voranzutreiben und wissenschaftliche Grundlagen zu erarbeiten.
Verschiedene Veranstaltungen wie Ausstellungen, Lesungen, Poetry-Slams, Musikveranstaltungen und Sprach-Spaziergänge sollen die Popularität und Bekanntheit dieses Projekt steigern. Und das mit einem ganz klaren Ziel:
Die Montafoner Sprachtradition soll erhalten und weiterentwickelt werden.

Montafoner Wortpatenschaft

Um die Einzigartigkeit des Montafoner Dialekts auch im Alltag sichtbarer zu machen, hat sich Montafon Tourismus gemeinsam mit den Montafoner Museen auf die Suche nach Wortpatinnen und -paten gemacht. Mit Erfolg!

108 Gôtas und Götis wurde im September im Rahmen des Kulturfestivals septimo die Wortpatenschaft für ausgewählte Dialektworte verliehen. Ihre Aufgabe ist es nun, die Worte wieder vermehrt im alltäglichen Sprachgebrauch zu verwenden und so den „Muntafuner Dialekt“ für die kommenden Generationen zu erhalten. 

Gôtas und Götis

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