Michael – Der Pistenretter

„Zum Pistenretter muss man geboren sein.“

08.15 Uhr morgens. Die Sonne taucht die Bergspitzen des Rätikons ins Sonnenlicht. Michael steht am höchsten Punkt des Skigebiets Golm, im Hintergrund ragen die 3 Türme in den blauen Himmel. Aber Michael schnallt nicht wie die anderen die Skier an, sondern begibt sich auf seine Position an der Bergstation des Sessellifts Rätikon und versieht dort bis zum Ende des Skibetriebs um 16.30 Uhr seinen Dienst als Pistenretter. 

Sollte sich jemand auf der Piste verletzen, wird er sofort alarmiert und gelangt als erster zum Unfallort. „Ich entscheide dann auf Grund der Schwere der Verletzung, ob Hubschrauber und Notarzt verständigt werden oder ob ein Akia zum Einsatz kommt.“, erklärt Michael. Der 42-jährige arbeitet bereits die sechste Wintersaison als Pistenretter. Mit bisher rund 130 Einsätzen zieht er eine bislang positive Bilanz des Winters im Vergleich zu den Vorjahren. „Der viele Schnee hat für eine gute und weiche Grundlage gesorgt. Natürlich verführt er aber auch dazu, dass viele abseits der gesicherten Pisten und Skirouten unterwegs sind.“

Wie reagieren die Verletzten auf die Pistenretter? „Die meisten sind sehr froh uns zu sehen. Besonders Kinder haben aber auch oft Angst, was man sie aber mit ein paar Späßen auch oft schnell vergessen lassen kann“, schmunzelt Michael. Immer wieder gibt es aber auch sehr traurige und schlimme Momente bei seiner Arbeit. „Nicht alle, die bei der Pistenrettung anfangen, können mit dem Anblick schwerer Verletzungen umgehen. Dann ist besser, sofort damit aufzuhören.“, meint er. Ihm selbst hilft es, sich mit erfahrenen Kollegen über solche Ereignisse auszutauschen. „Glücklicherweise überwiegen aber die positiven Erlebnisse, bei denen Menschen helfen kann.“
 

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