Naturschutz im Montafon: Bewahrung einer sensiblen Alpenregion
Die einzigartige Bergwelt des Montafon zieht immer mehr Menschen in ihren Bann, die Erholung und Abenteuer in der Natur suchen. Der wachsende Zustrom stellt auch bisher wenig genutzte Naturräume vor große Herausforderungen. Flora und Fauna in den höheren Lagen der Alpen sind oft empfindlicher als im Tal, und menschliche Eingriffe können weitreichende Konsequenzen haben.
Vorarlberg und vor allem das Montafon sind ein flächenmäßig kleines Gebiet, in dem viele Naturräume ohne größere Anstrengung und in relativ kurzer Zeit erreichbar sind. Dies führt dazu, dass es nur wenige Orte gibt, an denen Wildtiere ungestört leben können. Unser Ziel ist es, durch die Einhaltung und den Respekt von Schutzgebieten und Sperrzonen die Balance zwischen menschlicher Freizeitgestaltung und dem Schutz der heimischen Wildtiere und Pflanzen sowie der Biodiversität zu wahren.
Gemeinsam können wir Verantwortung übernehmen und so die natürliche Schönheit und Vielfalt des Montafons bewahren und dafür sorgen, dass auch zukünftige Generationen diese einzigartige Alpenregion erleben können.
Geschützte Gebiete
im Montafon
Im Montafon haben insgesamt 27,98% der Fläche einen Schutzstatus, dabei gibt es verschiedene Arten von Schutzgebieten. Dazu gehören Europaschutzgebiete, Wildruhezonen, geschützte Landschaftsteile und Gebiete mit Schutz vor Bebauungen.
Vorarlberg beherbergt 39 Natura 2000-Gebiete, die etwa 9,3 % der Landesfläche ausmachen. Im Montafon wurden nach dem Beitritt Österreichs zur EU drei Gebiete zu Natura 2000-Gebieten erklärt, darunter das Europaschutzgebiet Verwall, das mit rund 12.000 Hektar das größte in Vorarlberg ist.
Quelle: Stand Montafon
Seit 2013 werden die Europaschutzgebiete im Montafon und im Klostertal gemeinschaftlich betreut. Zu diesem Zweck wurde der "Naturschutzverein Verwall-Klostertaler Bergwälder" gegründet, in dem Gemeinden, die Umweltabteilung des Landes, der Stand Montafon, die Regio Klostertal, Tourismusverbände, die Landwirtschaftskammer und die Naturschutzanwaltschaft zusammenarbeiten. Seit 2016 leitet der Biologe Christian Kuehs das Regionalmanagement der Europaschutzgebiete im Montafon und Klostertal.
- Weitere Informationen zu den Europaschutzgebieten im Montafon findest Du auf der Seite des Stand Montafon und auf Naturvielfalt Vorralberg.
- Detaillierte Einblicke in die Gebiete Verwall und Wiegensee bietet der gleichnamige Gebietsführer, der in den Tourismusbüros, Gemeinden sowie beim Stand Montafon erhältlich ist und auch als PDF heruntergeladen werden kann.
Wildruhezonen, Jagdliche Sperrgebiete und sonstige Schutzgebiete
im Montafon
Wildruhezonen, sowie Wald-Wild-Schongebiete sollen dazu dienen, Rückzugsräume in besonders störungsintensiven Gebieten für unsere Wildtiere zu bewahren. In diesen sensiblen Zonen gelten gewisse Regeln und Gebote, wie z.B. ein Weggebot, das besagt, dass Schneeschuhwanderungen und Skitouren nur entlang ausgewiesener Straßen, Korridore und Wege unternommen werden dürfen.
Mehr zu diesem Thema und den unterschiedlichen Zonen und Gebieten, sowie deren erlaubten und vorgesehenen Nutzung, bzw. Meidung erfährst Du unter:
Biodiversität
im Montafon
Durch den Schutz unserer Natur erhalten wir auch die Biodiversität unserer Region. Warum aber ist der Schutz der Biodiversität im Montafon so wichtig?
Die Biodiversität, also die Fülle und Vielfalt des Lebens, ist für das Montafon, sowie auch alle anderen Orte und Regionen von unschätzbarem Wert. Sie umfasst die genetische Vielfalt der Arten und die verschiedenen Lebensräume, von Pflanzen und Tieren bis hin zu Mikroorganismen. Jede Art erfüllt eine spezifische Rolle und trägt zur Stabilität und Gesundheit des gesamten Ökosystems bei. Je höher die Artenvielfalt, desto robuster und gesünder sind die Ökosysteme.
Österreich und seine Regionen setzen sich konsequent für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität ein, um das natürliche Gleichgewicht zu bewahren. Der Schutz der Biodiversität im Montafon ist nicht nur für die jetzige Generation entscheidend, sondern auch für zukünftige Generationen, die von diesen Ressourcen profitieren und die Natur als Erholungsquelle erleben wollen. Die Bewahrung der Biodiversität sichert somit die Lebensqualität und das Wohlbefinden aller Lebewesen in dieser einzigartigen Alpenregion.
Quelle: Österreich Werbung
Erlebbar wird die Montafoner Biodiversität in Geschichten, wie denen von Stefanie und Victoria:
Artenschutz
im Montafon
Auch wenn wir uns im Montafon und in Vorarlberg schon stark bemühen, die uns umgebende Natur zu schützen, gibt es immer mehr gefährdete Arten. Viele wildlebende Tier- und Pflanzenarten sind in ihrem Fortbestand gefährdet, und das Ziel des Artenschutzes ist es, diese Arten und die Artenvielfalt insgesamt zu erhalten. So beinhaltet der Artenschutz den Erhalt und die Pflege bedrohter Arten sowie den Schutz ihrer Lebensräume. Maßnahmen im Artenschutz zielen darauf ab, den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Dies erfordert nicht nur politische Maßnahmen, sondern auch das Engagement jedes Einzelnen.
Das ist gut so, denn der Artenschutz ist auch für Menschen wichtig, da Ökosysteme, die unsere Lebensgrundlagen bilden, aus komplexen Gefügen vieler Arten bestehen. Das Aussterben einzelner Arten kann diese Ökosysteme und somit auch unsere Lebensgrundlagen gefährden.
In Vorarlberg zeigt sich der Artenschwund deutlich: Von den 185 heimischen Brutvögeln sind 21 ausgestorben, 16 vom Aussterben bedroht und weitere gefährdet. Auch Amphibien und Pflanzen sind betroffen, mit mehreren gefährdeten Arten. Der klassische Artenschutz, der sich auf einzelne Arten konzentriert, bleibt unverzichtbar.
Quelle: Land Vorarlberg