Notfallausrüstung beim Skitourengehen

Vorbereitung ist das A und O

Die Montafoner Berge strahlen eine besondere Anziehungskraft aus, besonders unverspurte Pulverhänge abseits der Piste. Doch ohne der richtigen Ausrüstung und Planung hat niemand etwas dort zu suchen. Daher stelle ich Dir in diesem Magazinartikel die wichtigste Grundausrüstung für das Skitourengehen und Freeriden vor, die ein MUSS in jedem Freeriderucksack sind.

Der Rucksack

Ein kompakter aber nicht zu kleiner Rucksack, meist um die 15 bis 25 Liter, ist für die meisten Tagestouren oder Freeridetage ausreichend. Im Rucksack sollte sich neben der Schaufel und der Sonde (siehe unten), ein Erste-Hilfe-Set, ein Zwei-Mann Biwaksack, Ersatzhandschuhe, Ersatzfelle sowie zusätzliche Kleidung befinden. Darüber hinaus solltest Du auch immer eine Karte des Gebietes, ausreichend Flüssigkeit sowie eine schnelle Stärkung in Form eines Müsliriegels oder Schokolade einpacken.

Die Schaufel

Die Schaufel sollte gemeinsam mit der Sonde in einem leicht zugänglichen Fach im Rucksack verstaut und vorzugsweise aus Alu sein. Es gibt verschiedene Modelle: manche sind leicht zusammenzubauen, andere etwas schwerer. Probiere dies im Geschäft vor dem Kauf aus. Ein Ausziehbarer Stiel erleichtert das Schaufeln häufig.

Die Sonde

Sie ist zwischen zwei und drei Meter lang. Wobei hier der Mittelwert von zweieinhalb Meter absolut ausreichend ist. Es ist angenehm, wenn die Sonde einen automatischen Verschluss hat, damit diese schnell verwendet werden kann. Wichtig ist, dass Sonde und Schaufel im Rucksack schnell zur Hand sind, da sie nur im Notfall zum Einsatz kommen. Deshalb solltest Du sie nicht zusätzlich in einen Sack (den es beim Kauf oftmals dazu gibt) aufbewahren.

Das LVS-Gerät

Ein modernes Lawinen-Verschütteten-Suchgerät sollte mit drei Antennen und einem Display ausgestattet sein. Dies erleichtert zum einen die Suche nach Verschütteten und erhöht zum anderen die Chance, selbst schneller gefunden zu werden. Achte beim Einpacken auf volle Batterien.

Mein Tipp

Tausche bzw. lade das Gerät bei 30 bis 40 % Akkuleistung auf. Bei der Anwendung gilt wie bei allem, Übung macht den Meister. Ich lege Dir zudem ans Herz, vor Deiner ersten Tour bzw. regelmäßig an einem Kurs zum richtigen Umgang mit dem LVS-Gerät teilzunehmen.

Das Handy

Das Handy gehört für verantwortungsbewusste Skitourengeher und Freerider auch zur Notfallausrüstung dazu. Auch wenn es am Unfallort kein Empfangssignal gibt, ist ein Hilferuf absetzbar: Ausschalten. Einschalten. Notrufknopf drücken und Angaben zum Unfall machen.

Achtung

Handy und LVS-Gerät sollten mind. 20, besser 50 Zentimeter voneinander entfernt getragen werden. Jede weitere Ausrüstung wie, Helm, Protektoren, ABS Rucksack oder GPS-Gerät gehört nicht zur Standard-Notfallausrüstung und soll von jedem/ jeder so eingesetzt werden wie Er oder Sie das für richtig hält.

Mehr Tipps von Lukas

Lukas Kühlechner erkundigt die Montafoner Bergwelt schon seit seiner Kindheit. Der staatlich geprüfter Berg- und Skiführer ist viel abseits der Piste, auf Berggipfeln oder im Klettergarten unterwegs und möchte diese besonderen Plätze mit seinen Gästen teilen. Ob Tipps zur richtigen Ausrüstung, Einschulung in die Lawinenkunde oder gemeinsam den Klettersteig an der Staumauer in der Silvretta erklimmen. Lukas gibt Dir auf seinen Touren wertvolle Tipps für einen erlebnisreichen Tag im freien Gelände oder an der Kletterwand.