Variantenreiche Wanderung am Kristberg
Von Wanderführer Gerhard Vylet
Wandererlebnis für Spaziergänger, Bergsportler und Genießer.
Es ist nicht leicht den Ansprüchen, Interessen oder konditionellen Niveaus der verschiedenen Familien- oder Gruppenmitgliedern gerecht zu werden und einen schönen Wandertag in der Natur zu erleben. Auf dieser Tour am Kristberg bist Du dafür richtig. Hier gelingt es alle unter einen Sonnenhut zu bringen.
Variante I „Gondelfahrer:innen“
Ab der Bergstation sind es 100 Höhenmeter bis „Sieba Brünna“ bei einer Streckenlänge von gesamt 5,6 km auf der kinderwagentauglichen Forststraße. Optional kann der Silberpfad erwandert werden, dieser ist von der Bergstation beginnend bis zum Panoramagasthof Kristberg circa 1,6 km lang, dabei sind circa 85 Höhenmeter bis zum Kristbergsattel zu bewältigen (Gehzeit ca. 35 Minuten).
Variante II „Bergsteiger:innen“
Es sind circa 550 Höhenmeter bis zum Kristberg und weitere 100 nach „Sieba Brünna“, gesamt also 650 Höhenmeter. Beim Abstieg über die Stieralpe beträgt die gesamte Streckenlänge 9,6 km (Gesamte Gehzeit ca. 4 Stunden). Art der Wege: Straße, Wiesenweg, Waldwurzelweg, Forststraße.
Die circa 550 Höhenmeter vom Tal bis hinauf zum Kristberg kannst Du sportlich zu Fuß meistern oder gemütlich mit der Kristbergbahn hinaufschweben. So teilt sich für den Aufstieg deine Wandergruppe vielleicht auf, aber trifft oben beim Panoramagasthof Kristberg wieder zusammen.
VarianteI Gemütlich und spannend zugleich
Die „Gondelfahrer:innen“ haben bis zum Eintreffen der „Bergsteiger:innen“ Zeit, den Kristberg zu erkunden. Der Silberpfad informiert über die Geschichte des Bergbaus am Kristberg. Die Agatha Kapelle kann mit verschiedenen Informationsmedien erkundet werden. Der Spielplatz bietet den Kleinsten die Möglichkeit, sich freudig in der Bergluft zu bewegen.
An der Bergstation wird über alle Attraktionen informiert.
Variante II Auf „Schusters Rappen“
Die „Bergsteiger:innen“ sind zu Beginn auf der Straße unterwegs, gehen auf der Kristbergstraße hinter dem Spar bzw. beim Hotel Hirschen nach oben. Der Weg und das Gelände sind steil, daher informiert der Wegweiser „Kristberg steiler Weg“. Vor dem Endbach zweigst Du, dem Wegweiser folgend, rechts ab. Nach wenigen Schritten beginnt bei der Tenne ein schmaler Wiesenweg. Dieser bringt Dich hinauf zum kleinen Waldstück. Auf den schattigen Wald folgt eine Wiese, wo Du direkt an einem Bildstock vorbeikommst.
Möglicherweise begegnest Du hier, oder etwas weiter oben, nach dem Birkenhain einigen Eseln.Bei den Häusern betrittst Du wieder die Straße, folgst dieser hinauf zum Wegweiser. Der nächste Abschnitt des Wiesenwegs wartet auf Dich. Wieder gewinnst Du schnell an Höhe. Auch die nächsten Häuser sind mit einer Straße erschlossen. Nur eine Kehre auf dem Asphalt und ein künstlerischer Wegweiser leitet Dich hinauf zum Wald. Entlang des Wegs blühen verschiedene Alpenblumen, womöglich sogar Enziane. Auf der ebenen Waldlichtung bietet sich eine wunderbare Aussicht.
Schon bald gesellt sich das Rauschen des Endbachs zu den Geräuschen des Waldes. Mit jedem Schritt kommst Du dem Wasser näher, tauchst für ein paar Schritte in den „Mühlitobel“ (=Montafonerisch für Mühlenschlucht) ein. Dann noch ein Stück am Rand des Tobels auf einer Wiese weiter und Du stehst bei der kleinen Brücke an der Biegung des Bachs.
Nach der Brücke und dem Forstweg löst auf der Wiese das Plätschern eines Bächleins das Rauschen im Tobel ab.
Im Wald entdeckst Du auf einem Baumstumpf mit aufmerksamem Blick den gedeckten Tisch eines „Ächharili“ (= Montafonerisch für Eichhörnchen), bevor Du beim Spielplatz und den Tischen des Panoramagasthofs Kristberg ankommst.
Am Kristberg und nach Sieba Brünna
Nun triffst Du deine restliche Wandergruppe wieder. Eine Montafoner Redensart passt dazu: „Bärg und Tal kôn net zemma, aber d`Lü:t.“ (= Montafonerisch Berge und Tal kommen nicht zusammen, aber die Leute.). Jetzt könnt Ihr rasten, einkehren und Euch von dem erzählen, was Ihr Schönes gesehen und erlebt habt.
Erholt spaziert Ihr auf dem fast flachen Forstweg, der auch kinderwagentauglich ist, gemeinsam zur „Naturkneippanlage Sieba Brünna“.
Hat weiter unten schon der Enzian geblüht, sorgen hier oben Huflattich und Pestwurz im Frühling und ab Juni die Lupinen für Farbtupfer am Wegesrand. Ein kleines Wasserrad steht vor der Alten Säge. An den Holz- und Bretterstapeln erkennst Du, dass hier immer noch gesägt wird.
Unterwegs im Wald sind Hoch- und Mittagsjoch nur zu sehen, wenn dir die Bäume den Blick freigeben. In „Sieba Brünna“ (= Montafonerisch Sieben Brunnen) sprudelt das Wasser an verschiedenen Stellen aus dem Waldboden. Gurgelnd füllt es den Brunnen und die Wassertrete, bevor es seinen Lauf zur Stieralpe fortsetzt. Ob Du Dich nun erfrischst oder kneippst, die Bäche mit der Kneippanlage und der Panoramablick sind schön anzuschauen.
Für den Rückweg hast Du zwei Möglichkeiten. Auf demselben Weg zurück zur Bergstation oder über die Stieralpe ins Tal hinunter. Der Abstieg über die Stieralpe ist weniger steil als der Aufstieg. Wenn Du zu Fuß ins Tal wanderst, brauchst Du ungefähr gleich lange wie mit der Kristbergbahn. So könnt Ihr Euch hier wieder in zwei Gruppen teilen.
Über Stieralpe und Buchen zurück
Zuerst geht‘s gemeinsam ein wenig bis zu den ersten Bäumen des Waldes zurück. Von einem Baum leuchtet dir ein Verkehrsschild und die Wanderwegmarkierung in weiß-rot entgegen.
Hier beginnt der Waldweg für den Abstieg. Spuren der Waldbewohner (Eichhörnchen, Reh, Hase) wirst Du nicht immer finden, den beeindruckenden Baum mit der Wegmarkierung aber ganz bestimmt. Kurz danach stehst Du auf dem Fahrweg zur Stieralpe, die Du links auch gleich sehen wirst. Unterm dem Gebäude beginnt ein Wiesenweg, der Dich in weitem Bogen zuerst zu den Fichten und danach rechts zu einem alten Drehkreuz am Waldrand bringt. „Silbertal über Buchen“ kannst Du auf dem nächsten Wegweiser lesen. Beim Queren der Forststraße ist der Weg mit einer kleinen Metallstange markiert. Das Gelände ist steil, doch der Waldweg verliert nur leicht an Höhe. Im Ortsteil „Buchen“ wirst Du unter Umständen die Ziegen auf ihrem Aussichtsplatz bemerken. An schönen Montafoner Häusern vorbei gelangst Du weiter unten zum „Spissarank“, wo der alte Buchenweg beginnt. Über Dir das Blätterdach des Waldes kommst Du beschwingt voran. Sind im Frühling auch im Wald noch Blumen zu sehen, erfreuen sie Dich an sonnigen Stellen das ganze Jahr. Sonnenhungrig ist auch das Wald-Vergissmeinnicht mit seinen hellblauen Blüten und dem haarigen Blütenkelch.
Zu guter Letzt genießt Du auf der Straße spazierend den Ausblick über den Ort Silbertal, ehe Du bei der Talstation der Montafoner Kristbergbahn ankommst. Erneut haben beide Teile der Familien- bzw. Wandergruppe besondere Momente am Kristberg erlebt und mit dem Herzen eingefangen und können diese freudvoll miteinander teilen.
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