Die Montafoner Kulturlandschaft

Prägende Elemente: Bergbau, Landwirtschaft, Maisäße und Alpen

Die einzigartige Montafoner Kulturlandschaft mit ihrem Wechsel von Wald und Wiesen ist nicht zufällig entstanden. Durch Bergbau und 3-Stufen-Landwirtschaft hat sie sich zur heutigen Vielfalt entwickelt. Die traditionelle Nutzung von Hemat, Maisäß und Alpen wird in diesem Beitrag erläutert. 

Bereits vor 3.500 Jahren gab es Bergbau im Montafon. Dieser hat durch Stollen und abgelagertes Stollenmaterial die Montafoner Naturlandschaft zuerst in Richtung einer Kulturlandschaft verändert. 

Massiv wurde die Naturlandschaft durch weitreichende Rodungen verändert, um der Landwirtschaft den Raum zu geben, den sie gebraucht hat. So wurde der ganz überwiegende Teil der Montafoner Kulturlandschaft durch die Landwirtschaft geformt. Die 3-Stufen-Landwirtschaft hat die Wiesen im Tal, die Maisäßgebiete und die Alpgebiete hervorgebracht. 

Höfe im Tal: Hemat

Die zu kleinen Höfe im Tal mussten aus wirtschaftlichen Gründen Maisäße und Hochmähder in die Bewirtschaftung mit einbeziehen. Dennoch hat die Landwirtschaft die Bewohner des Montafon nur unzureichend ernährt. Die Betriebsgröße der Höfe („Hemat“) waren aufgrund des Vererbens an alle Nachkommen zu gleichen Teilen (Realteilung) meist zu klein. Zusätzlich führten die insgesamt schwierigen Bedingungen der Bergbauernlandwirtschaft zur Verarmung und zu raschem Wechsel der Eigentumsverhältnisse.

Maisäßnutzung

Die für den Betrachter der Landschaft auffälligsten Merkmale der Montafoner Kulturlandschaft sind die Maisäße. Diese stellen die 2. Stufe der 3-Stufen-Landwirtschaft (Hemat, Maisäß, Alp) dar. Maisäße liegen in der Regel auf einer Höhe zwischen 1.400m und 1.600m. Sie umfassen meist nur einen kleinen Wiesengrund, ein kleines Haus mit Stube, Küche und Kammer im Erdgeschoss und nur manchmal noch ein Obergeschoss. Der Stall ist häufig größer als das Wohnhaus und gehört zwingend zum Maisäß-Ensemble.

Früher wurden im Frühjahr und Herbst die Maisäße genutzt, um das Vieh weiden zu lassen und Heu für den Winter einzubringen. Im Winter wurde dann das in Bargen gelagerte Heu mit Heuschlitten in lawinenungefährlicheren Zeiten ins Tal transportiert, da es im Sommer mangels Fahrzeugen und Straßen praktisch keine Transportmöglichkeiten gab. 

Während der Maisäßzeit zog häufig die ganze Familie aufs Maisäß. Die Kinder hatten diese Wochen entweder schulfrei oder mussten jeden Tag zu Fuß ins Dorf absteigen und am Nachmittag wieder hinauf. Die Zeit auf dem Maisäß haben die Familien meist früher schon sehr genossen, auch wenn es weniger Freizeit als harte Arbeit war. So mussten Zäune wie der typische Schragazu aufgerichtet oder gelegt sowie Brunnen und Gebäude instandgehalten und sich im Frühjahr und Herbst um das Vieh gekümmert werden. 

Wiesen sind typische Merkmale der Kulturlandschaft, da sie durch regelmäßiges Mähen entstehen. Würde weder gemäht noch würde Vieh darauf weiden, wäre im Montafon praktisch überall Wald bis zur Waldgrenze anzutreffen. Und nicht gemähte Wiesen würden im Winter das Lawinenrisiko drastisch erhöhen. Insbesondere auf den Maisäßgebieten werden zwar noch die Wiesen gemäht, das Maisäß wird aber nur noch selten landwirtschaftlich, sondern meist als Ferienhäuschen genutzt. 

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Alpen

Im Hochsommer ist das Vieh auf die Alp getrieben worden. Dort kümmerte sich das Alpvolk um das Vieh. So musste sich der Bauer zur Hauptzeit des Heuens wenigstens nicht auch noch um das Vieh kümmern. Auf den Montafoner Alpen weiden bis heute viele hunderte Kühe, so dass die Milch-, Butter- und Käseproduktion auch heute noch ein ganz bedeutender Teil der Alpwirtschaft darstellt.

Alpabtrieb Tschagguns | © Montafon Tourismus GmbH Schruns, Andreas Haller
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Der Montafon Podcast

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